Themen Bibliotheken
622 Bibliotheksdienst 45. Jg. (2011), H. 7
sammenarbeit entstehen, die vom gemeinsamen Willen der Bundesländer als Trä-
ger der Hochschulen, ihrer Bibliotheken und der Verbundsysteme bestimmt sein
muss. Die „Strategische Allianz“ aus BVB und KOBV sieht sich als Paradigma einer
verbundübergreifenden, arbeitsteilig integrierten Leistungsstruktur.
Aus der Synthese dieser beiden Standpunkte – der Anerkennung der Notwen-
digkeit der verstärkten arbeitsteiligen Entwicklung innovativer Dienstleistungen
durch das bibliothekarische Verbundsystem und dem starken Vorbehalt gegen-
über einer zentralistisch einengenden Sichtweise – kommen die Kooperations-
partner zu folgenden Schlüssen:
Die Kooperationspartner bestreiten die Annahme des Wissenschaftsrates, dass die
derzeitigen föderalen Finanzierungsstrukturen zu einer innovationshemmenden
Zwangsbindung der Bibliotheken an „ihren“ Verbund führen. Sie unterstützen je-
doch die Entwicklung eines systematisch angelegten Finanzierungsmodells, das
- sich nicht lediglich auf die Ablösung der derzeit föderal bestimmten
Finanzierung reduziert, sondern Mechanismen impliziert, in denen
das geforderte „länderübergreifende“ Finanzierungsmodell zu einer
tatsächlichen, auch den Regelbetrieb nachhaltig absichernden Optimierung
der Informationsinfrastruktur führt,
- nicht dazu führen darf, dass die bisher weitestgehend in den jeweiligen
Fachministerien auf Länderebene ausgebrachten Finanzmittel für
Verbunddienstleistungen künftig nicht mehr im bisherigen Umfang zur
Verfügung stehen. Diese Mittel müssen den Verbünden, die sich durch
ihre Mitgliedsbibliotheken definiert sehen, gerade auch angesichts einer
sinkenden lokalen Ausstattung an Finanzmitteln, die für die Mitwirkung an
Verbunddienstleistungen aufgewendet werden können, dringend erhalten
bleiben.
- den raschen Aufbau und das dauerhafte Angebot zusätzlicher innovativer
Dienstleistungen durch den Einsatz zusätzlicher Finanzmittel auf
gesamtstaatlicher Ebene ermöglicht.
Die Kooperationspartner werden
- weiterhin im Interesse der kontinuierlichen Leistungssteigerung ihrer
Mitgliedsbibliotheken und der von ihnen mit innovativen Dienstleistungen
bedienten wissenschaftlichen und öffentlichen Communities wirken und
dabei weiterhin konsequent den Weg einer strategischen Partnerschaft
beschreiten,
- sich weiterhin in die Entwicklung des nationalen bibliothekarischen
Verbundsystems mit innovativen Services, wie z.B. Hosting Services für
Bibliotheksapplikationen, Repositorien und elektronische Medien, mobile
Internetapplikationen, die Bereitstellung von Serviceplattformen u.a. auch
für die Langzeitarchivierung auch vor dem Hintergrund einer dynamisch