Themen Informationsvermittlung
550 Bibliotheksdienst 45. Jg. (2011), H. 6
Anzumerken ist, dass hier eine technologische Unterstützung zur Erreichung der
Ziele gefordert wird. Modernes Wissensmanagement ist daher auf aktuelle tech-
nologische Entwicklungen angewiesen.
Die wirtschaftliche Bedeutung ist auch von der Politik erkannt worden. So erklärte
das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi):
„In einem Umfeld, das durch Globalisierung, Technologisierung und zuneh-
mend kürzer werdenden Produktlebenszyklen gekennzeichnet ist, sind Wis-
sensvorsprünge in vielen Bereichen der entscheidende Wettbewerbsvorteil…
Die Pioniere der Wissensbilanzierung haben gezeigt, dass die gezielte Erfas-
sung des Intellektuellen Kapitals zusätzliches Erfolgspotenzial erschließt... Das
intellektuelle Kapital, wie beispielsweise das Wissen, die Erfahrung und Krea-
tivität der Mitarbeiter, effiziente Prozesse, geistiges Eigentum oder wichtige
Beziehungen zu Kunden und Partnern finden kaum Berücksichtigung. Gerade
in diesen Elementen liegen jedoch die zukünftigen Potentiale und Entwick-
lungschancen am Innovationsstandort Deutschland… Der große Erfolg von
Unternehmen, deren Wertschöpfung vor allem auf den nicht greifbaren Pro-
duktionsfaktoren wie Wissen und Erfahrung beruht, macht die Grenzen der
traditionellen, finanzorientierten Unternehmensbewertung deutlich.“35
Ferner fördert das BMWi Wissensmanagement in kleinen und mittleren Unterneh-
men und öffentlicher Verwaltung mit folgender Begründung:
„Innovative Produkte, intelligente Güter und Dienstleistungen erfordern die
effiziente Vernetzung und Neukombination der vorhandenen Wissensbe-
stände und neues Wissen. Die Frage nach geeigneten Konzepten und Tools
zur Transformation von Wissen in Nutzung entlang der Wertschöpfungskette
Wissen wird zum Dreh- und Angelpunkt wirtschaftlichen Erfolgs… Beim Wis-
sensmanagement geht es darum, das Wissen in den Köpfen der Mitarbeiter/
innen und im Betrieb insgesamt zu erschließen. Demnach müssen neben den
technischen Grundlagen auch die Mitarbeiter/innen und die Unternehmens-
organisation in die Betrachtung einbezogen werden.36
Das Wissensmanagement befasst sich also zum einen mit der Implementierung
geeigneter Prozesse sowie spezialisierter IT-Lösungen im Unternehmen, zum an-
deren müssen soziale Aspekte beachtet werden. Es wird folglich untersucht, wie
35 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg): Wissensbilanz – Made in
Germany. Leitfaden 2.0 zur Erstellung einer Wissensbilanz. Berlin 2008. (Dokumentation.
Nr. 574) http://www.akwissensbilanz.org/Infoservice/Infomaterial/BMWI_
Wissenbrosch08.pdf <26. 04. 2011>, S.7.
36 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg): Wissensmanagement in
kleinen und mittleren Unternehmen und öffentlicher Verwaltung. Ein Leitfaden. Berlin
2007. http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/wissenmanagen-
leitfaden,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf <26. 04. 20111>, S. 9