Digitale Bibliothek Themen
Bibliotheksdienst 43. Jg. (2009), H. 10 991
tungen entwickelt und betrieben. Alle Portale vereint das übergeordnete und
strukturelle Ziel der optimierten Informationsversorgung für das gesamte Wis-
senschaftsspektrum. Diese Herausforderung besteht aktuell und wird auch die
Zukunft des Bibliothekswesens mitbestimmen.3
Auch die Virtuelle Fachbibliothek medien buehne film ist Teil der DFG-Strategie
und Antwort auf die beschriebenen Veränderungen. Der Aufbau eines gemein-
samen Fachportals für die Kommunikations- und Medienwissenschaft/Publizistik,
die Theater- und die Filmwissenschaft ergab sich aus der fachlichen Nähe der Dis-
ziplinen und den bestehenden SSG-Strukturen. Die benachbarten Sondersam-
melgebiete 3,5 „Kommunikations- und Medienwissenschaft/Publizistik“ an der
Universitätsbibliothek Leipzig und 9,3 „Theater und Filmkunst“ an der Universitäts-
bibliothek Frankfurt am Main bilden die organisatorische Basis für das Portal. An
der Gestaltung und dem Aufbau sind neben diesen beiden Einrichtungen mit der
Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und der Hochschule für Musik und
Theater zwei weitere Projektpartner beteiligt. Die Projektleitung und die Organi-
sation liegt bei der Universitätsbibliothek Leipzig. Entsprechend der SSG-Struktur
betreut das Haus inhaltlich die Kommunikations- und Medienwissenschaft/Publi-
zistik und übernimmt die fachübergreifenden Aufgaben. Für die Theater- und die
Filmwissenschaft zeichnen sich die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und
die Partner HFF Potsdam sowie HMT Leipzig verantwortlich. Durch umfassende
Erfahrungen in der Entwicklung anderer Virtueller Fachbibliotheken wie Germa-
nistik im Netz oder ViFa BIO bringt Frankfurt am Main große Teile der technischen
Entwicklungsleistungen in das Projekt ein. Diese dezentrale Organisationsstruk-
tur bedeutet zwar einerseits einen koordinativen Mehraufwand, bietet aber an-
dererseits entscheidende Vorteile für die fachliche Qualität von medien buehne
film und die zu gewährleistende Durchlässigkeit zwischen den Fachbeständen.
Weitere Vorteile wie die Nachnutzung bereits erbrachter Entwicklungsleistungen
liegen auf der Hand.
Neben dieser Ebene der Zusammenarbeit spielen weitere Kooperationsformen
für die Etablierung des Portals eine gewichtige Rolle. So ist ein hoher inhaltlicher
Abdeckungsgrad in medien buehne film nur durch Einbindung weiterer relevan-
ter Datenbestände zu erreichen. Kooperationen zur Anreicherung der Inhalte be-
stehen unter anderem mit dem Hans-Bredow-Institut Hamburg, der Staats- und
Universitätsbibliothek Bremen, der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem
Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) und dem Gemein-
samen Bibliotheksverbund (GBV). Eine zweite Dimension im Bereich der institu-
tionellen Zusammenarbeit betrifft die Rückbindung an die Fachwissenschaften.
3 Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme : Schwerpunkte der
Förderung bis 2015; URL: http://www.dfg.de/forschungsfoerderung
/wissenschaftliche_infrastruktur/lis/download/positionspapier.pdf