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Bibliotheksdienst 43. Jg. (2009), H. 10 967
Bestandsentwicklung in der Deutschen Zentralbibliothek für
Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft (ZBW)
Thorsten Meyer, Christina Süssenbach
1. Einleitung
Die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informa-
tionszentrum Wirtschaft (ZBW) hat sich in den letzten Jahren tiefgreifenden Verän-
derungen unterworfen. Zum einen hat sie sich organisatorisch vom Kieler Institut
für Weltwirtschaft (IfW) gelöst und ist seit dem 1. Januar 2007 eine eigenständige
Stiftung öffentlichen Rechts.1 Mit dem Namenszusatz Leibniz-Informationszent-
rum Wirtschaft macht die ZBW ihre Zugehörigkeit zur Leibniz-Gemeinschaft deut-
lich. Zum anderen wurde der Bibliotheks- und Dokumentationsbereich des frü-
heren Hamburger Weltwirtschaftsarchivs (HWWA) zum 1. Januar 2007 in die ZBW
integriert.2 Damit hat sich die ZBW sowohl personell als auch räumlich vergrößert
und verfügt nun mit 198 Stellen in Kiel und Hamburg über die wohl schönsten
Bibliotheksstandorte der Welt direkt an der Förde bzw. an der Binnen-alster.3
Die organisatorischen Veränderungen und Erweiterungen haben auch Auswir-
kungen auf die fachliche Ausrichtung der weltweit größten Fachbibliothek für
Wirtschaftswissenschaften. Hat die ZBW in Kiel bisher größtenteils Literatur der
Volkswirtschaftslehre sowie der Weltwirtschaft gesammelt und verfügbar ge-
macht, so wurde ihr Sammelgebiet nun auf die gesamten Wirtschaftswissenschaf-
ten sowie die Wirtschaftspraxis ausgeweitet. In diesem Beitrag soll dargestellt
werden, welche Informationen die ZBW sammelt und verfügbar gemacht werden.
In einem weiteren Aufsatz der Kollegin Monika Zarnitz werden ergänzend dazu
die zahlreichen Zugangswege zum Bestand dargestellt.4
Ziel dieses Aufsatzes ist es, das aktuelle Sammelprofil der ZBW vorzustellen bzw.
den Weg dorthin aufzuzeigen. Dabei soll deutlich werden, aus welchen Gründen
Informationsquellen in der ZBW zur Verfügung stehen. Es wird zunächst das Um-
feld beschrieben, in dem sich die ZBW in den letzten Jahren bewegt hat und das
maßgeblich die Veränderungen beeinflusst hat. Danach soll ein Überblick über
die Bestandssituation an beiden Standorten vor der Integration gegeben werden.
Darauf aufbauend wird das aktuelle Sammelprofil dargestellt, bevor dann auf die
Bestandsstruktur eingegangen wird und die Möglichkeiten des Nachweises bzw.
1 Vgl. LSH (2006).
2 Vgl. ZBW (2008), S. 7
3 Stand 31.12.2008
4 Erscheint in Bibliotheksdienst 43 (2009), Heft 11