Aus der BID
Bibliotheksdienst 42. Jg. (2008), H. 10 965
animiert Bibliothekarinnen und Bibliothekare sich dafür einzusetzen. Sei es durch
Geschichtenerzählen für Kinder oder durch eine hervorragende Auswahl an wis-
senschaftlichen Büchern, es sind Aktivitäten, bei denen Rasse, Nationalität oder
Glauben keine Rolle spielen – Bibliotheken haben viele Möglichkeiten, Menschen
zu einem friedlichen Zusammenleben zu verhelfen. In vielen Fällen sind Biblio-
theken auf der Tagesordnung und spielen eine wichtige Rolle bei der Verständi-
gung und Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturen und sogar zwischen
früheren Feinden.
Es gibt keine globale Verständigung ohne Respekt. In einer friedlichen Welt ist
der Respekt für verschiedene Kulturen, verschiedene Lebensauffassungen oder
Lebenstile der Schlüssel zur Verständigung. Auch wenn wir sie manchmal nicht
verstehen, so können wir doch andere Kulturen respektieren. Respekt bedeutet
auch die persönliche Integrität unserer Nutzer zu respektieren, ihre persönlichen
Daten zu schützen und den Zugang zu ihren Daten zu Überwachungszwecken
zu verwehren. Wir müssen wachsam sein und handeln, wenn es Versuche gibt,
unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung uns oder unsere Bibliotheken
zu überwachen und die Lesegewohnheiten unserer Nutzer zu kontrollieren. Wir
Bibliothekare verteidigen das Recht auf freien Zugang zur Information und auf
freie Meinungsäußerung. Der Schutz der persönlichen Daten unserer Nutzer ist
ein sehr wichtiger Aspekt dieses freien und unzensierten Zugangs.
Nach diesem IFLA-Kongress werden einige von Ihnen weiterreisen, um sich die
Naturschönheiten Kanadas und des Nordens anzusehen. Diese Schönheit und die
natürliche Umwelt zu schützen, ist eine wichtige Aufgabe. Heutzutage können
wir nicht mehr auf das Eis des Nordpols blicken, ohne daran zu denken, dass es
immer weiter abschmilzt. Die globale Erwärmung ist überall auf der Welt ein The-
ma und Umweltprobleme werden zunehmend auch Teil des bibliothekarischen
Lebens. Ob es der Hurrikan Katrina, der Tsunami in Asien oder das schreckliche
Erdbeben in China ist – unter den Opfern waren immer auch Bibliotheken und Bi-
bliothekare. Bibliotheken müssen auch auf der umweltpolitischen Tagesordnung
stehen. Wir werden nicht in der Lage sein, die Auswirkungen der Veränderungen
unserer Umwelt zu beeinflussen, aber wir können die Arbeit der Wissenschaftler
unterstützen. Und es ist an den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, die Einrich-
tung und Entwicklung universitärer Repositorien voranzutreiben, in denen Texte
und Forschungsdaten gesichert und der wissenschaftlichen Community zugäng-
lich sind, damit bessere Lösungen für die Probleme der Zukunft auf unserer Erde
gefunden werden.
Bibliotheken sind der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit der Informationsgesell-
schaft, weil sie ein Netzwerk von Erfahrungen besitzen, wie man das Wissen der
Welt organisiert, speichert und zugänglich macht. Bibliothekare arbeiten erfolg-
reich daran, Weg zu finden, dieses Wissen in eine digitale Form zu überführen und
zu bewahren. Sie arbeiten mit vielen Partnern zusammen, um dieses Ziel zu errei-