Notizen
Bibliotheksdienst 42. Jg. (2008), H. 12 1323
gedruckter Fachzeitschriften mit hohem Impact-Faktor vor, der von den For-
schenden nach wie vor für eigene Publikationen bevorzugt wird. So hält sich der
Erfolg von „Economics“ wie der anderer ökonomischer E-Journals noch in Gren-
zen. Herausgegeben wird die Zeitschrift vom Kieler Institut für Weltwirtschaft mit
tatkräftiger Unterstützung seines Direktors Dennis Snower z.B. beim Einwerben
von internationalen Autoren sowie eines renommierten Herausgebergremiums.
Medienpartner ist die Financial Times Deutschland. Der Beitrag der ZBW liegt u.a.
in der Speicherung der Artikel auf dem eigenen Dokumentenserver und bei der
technischen Betreuung durch Projektmitarbeiter, die durch eine Anschubfinan-
zierung der DFG bis August 2009 ermöglicht wird. Zusätzliches Marketing und
eine bessere Vernetzung werden notwendig sein, um die noch recht geringe Zahl
der registrierten Autoren/Leser – nur diese können sich an Diskussionen und Be-
wertungen beteiligen – zu steigern und das Journal stärker in der wissenschaft-
lichen Kommunikation zu verankern.
Ralf Depping von der USB Köln stellte anschließend das betriebswirtschaftliche
Pendant „Business Research“ (BuR) (http://www.business-research.org/) vor, das
ebenfalls noch am Anfang seiner Karriere steht und vom Verband der Hochschul-
lehrer für Betriebswirtschaft (VHB) herausgegeben wird. Die auch hier vorhan-
dene Präferenz für Gedrucktes zeigt sich im Layout, das auf Wunsch des VHB in
Print-Qualität gestaltet ist. Das Hosting der Zeitschrift besorgt das Hochschulbib-
liothekszentrum NRW (hbz), es stellt ebenso das Content Management System
und die Reviewing Software zur Verfügung. Die USB Köln schließlich als dritter
Partner leistet u.a. den technischen Support und das Online-Marketing. Finanziell
unterstützt wird das Projekt durch DFG-Mittel und Sponsorengelder einiger nam-
hafter Consultingfirmen. Wie bei „Economics“ ist auch bei „BuR“ die Ausrichtung
international, die Beiträge sind in Englisch verfasst. Gegenwärtig lebt das Projekt
noch sehr von ehrenamtlicher Arbeit, gerade bei der print-ähnlichen Aufberei-
tung. Außerdem lässt auch hier, analog zu „Economics“, die Beteiligung durch po-
tenzielle Autoren noch zu wünschen übrig.
Die Ergebnisse zweier Umfragen zum wirtschaftswissenschaftlichen Portal „Econ-
Biz“ und zu den ZBW-Dienstleistungen stellten Tamara Pianos und Thorsten Meyer
von der ZBW Kiel vor. Die erste Umfrage über den Mailverteiler „Wirtheke“ richtete
sich an wirtschaftswissenschaftliche Fachreferenten aus dem deutschsprachigen
Raum. Die Mehrzahl der Befragten kennt und nutzt „EconBiz“, wünscht sich jedoch
eine bessere Einbindung und Verknüpfung mit lokalen Angeboten. Die meisten
Teilnehmer könnten sich auch vorstellen, von der ZBW bereitgestellte Module
zur Vermittlung von Informationskompetenz zu verwenden. Ähnliche Ergebnisse
zeigte eine qualitative Befragung von wissenschaftlichen Nutzern und Fachre-
ferenten zu ihren Erwartungen an „EconBiz“ (GENICUS-Studie). Die Usability des
Portals lässt gegenwärtig noch zu wünschen übrig und auch hier wurde die Not-