Themen Gremien
182 Bibliotheksdienst 41. Jg. (2007), H. 2
URN-Service
Seit 2005 bietet die Deutsche Nationalbibliothek einen produktiven URN-Service
an. Er beinhaltet die Vergabe und Verwaltung von URNs aus dem Namespace urn:
nbn:de sowie das Resolving für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Für die
Langzeitarchivierung ist es erforderlich, dass jedes Archiv-Objekt eine URN erhält.
Dies wird bei der Konzeption eines automatisierten Workflows für die Sammlung
von Netzpublikationen in der DNB berücksichtigt. Es wird eine URN-Prüfung
durchgeführt und gegebenenfalls automatisiert eine URN zugewiesen, die im
Bedarfsfall auch extern zur Verfügung gestellt werden kann. URNs für Online-Dis-
sertationen, die bisher noch keine URN erhalten haben, werden zurzeit retrospek-
tiv eingefordert. Aktuell sind 156 Institutionen für die Vergabe von URNs bei der
Deutschen Nationalbibliothek registriert, die insgesamt ca. 75.000 URNs vergeben
haben. Es stehen drei Schnittstellen für die Meldung von URNs zur Verfügung: ein
Web-Frontend für eine manuelle Registrierung sowie ein E-Mail-Verfahren und
ein OAI-Harvester für eine automatisierte Meldung im XML-Schema xepicur. Am
OAI-Verfahren nehmen zur Zeit 34 Institutionen teil.
Umstieg auf Unicode
Nach Übernahme der zentralen Bibliothekssoftware CBS 2.1 am 1. April 2006 ist die
DNB technisch in der Lage, Datensätze nicht mehr im proprietären Pica-Zeichen-
satz, sondern im Unicode-Zeichensatz in der ILTIS-Datenbank abzuspeichern. Im
nächsten Schritt sollen die Realisierung von Unicode als internem Zeichensatz so-
wie die Anpassung der bestehenden Produkte und Dienstleistungen erfolgen.
Im einzelnen werden dabei folgende Arbeitspakete in enger Zusammenarbeit mit
den Verbundsystemen und Datenbeziehern behandelt:
• Die Verwendung des Unicode-Zeichensatzes bei allen bestehenden Import-
und Exportverfahren soll untersucht und in den produktiven Einsatz über-
führt werden.
• Bestehende Ersatzzeichen (Protypen) werden analysiert und durch den
Unicode-Zeichensatz abgebildet.
• Für neue Eingabemöglichkeiten müssen zusammen mit der Fachseite
Konzepte entworfen werden. Sowohl interne als auch externe Anwender
müssen informiert und geschult werden.
Zurzeit wird die Planung für diese Arbeitspakete konkretisiert. Nach den bishe-
rigen Vorstellungen soll der produktive Einsatz der unicodefähigen WINIBW 3 bei
DNB zum Jahresende 2006 erfolgen, Import- und Exportverfahren mit Zeichen-
satz Unicode sollen im Laufe des Jahres 2007 angeboten werden.