AUS DER BID
Beteiligung der deutschen Bibliotheken
Bibliothek & Information Deutschland (BID) die Bundesvereinigung Deut-
scher Bibliotheks- und Informationsverbände e.V. hat sich als offizieller Teil-
nehmer in der Kategorie ,,Zivilgesellschaft" registriert. Das bedeutet, dass Ver-
treter der BID zu den offiziellen WSIS Konferenzen und Treffen gehen und an
dem Beratungsprozess teilnehmen können. Christel Mahnke (Goethe-Institut)
und Barbara Schleihagen (KNB Internationale Kooperation) sind im Auftrag
der BID tätig. Das schließt auch die Teilnahme an den offiziellen WSIS Treffen
ein. Eine Abstimmung erfolgt nicht nur mit anderen Vertretern der deutschen
Zivilgesellschaft die bei der Heinrich-Böll-Stiftung eine Anlaufstelle hat, son-
dern auch mit Kollegen aus dem internationalen Bibliotheksverband IFLA und
anderen Bibliotheksverbänden des Auslands. Des weiteren nehmen Vertreter
der BID auch an den Besprechungen der Bundesregierung (BMWA, BMZ, AA)
zum Weltgipfel teil.
Das Goethe-Institut hat, neben einigen laufenden WSIS-Projekten, mehrere
kooperative Bibliotheksprojektvorschläge mit deutscher Beteiligung in Südaf-
rika und Südamerika erarbeitet, für die zur Zeit eine Finanzierung (AA, BMZ)
gesucht wird.
Wichtige Themen in 2005
Die beiden beim Gipfeltreffen in Genf 2003 nicht geklärten Themen sind die
Regulierung des Internet (Internet Governance) und finanzielle Mechanismen
zur Überwindung der digitalen Kluft. Beide Themen werden in internationalen
Arbeitsgruppen weiterbearbeitet und bestimmend bei der Tunis Konferenz
2005 sein. Daneben soll überprüft werden, mit welchen Projekten der Akti-
onsplan bereits umgesetzt wurde. Dazu wurde eine Datenbank eingerichtet, in
die seit einigen Monaten entsprechende Projekte gemeldet werden können.
Der Weg zum zweiten Teil der Gipfelkonferenz, der vom 16.18. November
2005 in Tunis stattfinden wird, wird in den Jahren 2004 und 2005 wieder von
einer Reihe von Vorbereitungskonferenzen (PrepComs) geebnet werden. Die
nächste findet vom 17.25. Februar statt, die dritte im September 2005.
Lobbyarbeit der IFLA
IFLA war und ist in allen Phasen intensiv an dem Prozess beteiligt. Die ersten
Entwürfe der Abschlusserklärung und des Aktionsplans enthielten kaum Hin-
weise auf Bibliotheken. IFLA ist es vor allem mit Unterstützung der Schweizer
Kollegen gelungen, viele Entscheidungsträger von der relevanten Rolle der
Bibliotheken zu überzeugen, was sich in den endgültigen Fassungen der Tex-
te widerspiegelt. IFLA hat ebenfalls einen Kommentar über die Folgerungen
BIBLIOTHEKSDIENST 39. Jg. (2005), H. 5 583