THEMEN Informationsvermittlung
bedarf hat. Um Inhaltsträger (Primär-, Sekundär- und Tertiärquellen) nutzen zu
können, muss man dazu fähig sein, ihre formale Gestalt zu analysieren und
den Inhalt zu erfassen. Diese Fähigkeit entwickelt sich im Handeln, also indem
man analysiert und Inhalte erfasst. Um Inhalte dokumentieren zu können,
muss man wissen, wie eine Dokumentation von Inhalten angefertigt wird. Aus
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diesen und weiteren Anforderungen kann eine Fülle von Teilzielen abgeleitet
werden, z.B. folgende:
· Den Willen der Lernenden stärken, sodass sie den Gesamtprozess durch-
halten
· Menschen motivieren, etwas wissen zu wollen
· Neugier bei den Lernenden befördern
· Die Fähigkeit, kursorisch zu lesen, bei den Lernenden entwickeln
· Die Fähigkeit, Inhaltsträger formal und inhaltlich zu analysieren, bei den
Lernenden ausbauen.
Weitere Teilziele können formuliert werden, z.B. kann der Lernende:
· ein Informationsbedürfnis erkennen und beschreiben
· bibliographische Beschreibungen deuten
· eine Recherche planen
· unterschiedliche Suchstrategien entwickeln
· Suchergebnisse bewerten
· Informationen aus Texten herausarbeiten
· Informationen dokumentieren
· bibliographische Beschreibungen anfertigen
· zitieren
· Literaturverzeichnisse anlegen
· protokollieren
· Informationen miteinander vergleichen.
Bibliothekspädagogik als Kompetenzvermittlung
Um den oben beschriebenen geistigen Arbeitsprozess bewältigen zu können,
muss ein Mensch u. a. dazu in der Lage sein, zu lesen, unterschiedliche
Textsorten zu verstehen, mit unterschiedlichen Medien umzugehen, kritisch
zu denken, Informationen zu vergleichen, Informationen zusammenzufassen,
Informationen zu ordnen usw.
Fähigkeiten sind individuelle Dispositionen und Leistungsvoraussetzungen,
um bestimmte Tätigkeiten auszuüben. Die Bibliothekspädagogik kann insbe-
sondere die Fähigkeiten entwickeln, die ausgebildet sein müssen, um geistig
zu arbeiten. Da sich Fähigkeiten im Handeln entwickeln, muss die Biblio-
22 vgl. ebenda
1476 BIBLIOTHEKSDIENST 39. Jg. (2005), H. 11