AUS DER BID
FDP:
Die allgemeinbildenden Schulen sind Länderangelegenheit. Jedoch besteht
für den Bund über die BLK die Möglichkeit, bestimmte Förder- und Modell-
programme mit zu finanzieren. Dies kann auch die Einrichtung kommunaler
Schulbibliotheken u.ä. betreffen. Im Rahmen der durch den Föderalismus ge-
gebenen Grenzen befürwortet die FDP grundsätzlich solche Programme.
Wahlprüfstein Nr. 3: Stichwort ,,Wissenschaftliche Literatur-
und Informationsversorgung"
Welche Bedeutung messen Sie der wissenschaftlichen Literatur- und Informa-
tionsversorgung im Rahmen der Forschungs- und Hochschulförderung des
Bundes bei? Wie wollen Sie das Urheberrecht weiter entwickeln, um Wissen-
schaft, Forschung und Lehre auch künftig den ungehinderten Zugang insbe-
sondere zu elektronischen Ressourcen zu gewährleisten?
SPD:
Rund eine halbe Million Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und 2 Mio.
Studierende benötigen für Arbeit und Studium wissenschaftliche Informatio-
nen. Die Bundesregierung hat deshalb den Aufbau eines leistungsfähigen
Wissenschaftsnetzes und von digitalen Bibliotheken in Deutschland ermög-
licht. Deutschland hat heute eines der besten Wissenschaftsnetze der Welt.
Wir wollen diese Attraktivität des Forschungsstandortes Deutschland weiter
erhöhen durch eine innovative Infrastruktur für verteiltes, kooperatives wis-
senschaftliches Arbeiten in Kommunikationsnetzen und eine leistungsfähige
Informationsversorgung.
Gemeinsam mit der Wissenschaft müssen die Voraussetzungen für neue
Dienstleistungen in diesem Umfeld geschaffen werden. In der Zusammenfüh-
rung der in Deutschland verfügbaren Ressourcen und Kompetenzen steckt
ein hohes Potenzial für Entwicklungsschübe. Effiziente Systeme zur Nutzung
von wissenschaftlicher Information sowie zur Publikation eigener Erkenntnisse
sind wichtigste Faktoren zur Beschleunigung des Wissenstransfers. Es geht
dabei darum, den Zugang zur weltweiten wissenschaftlichen Information für
jedermann zu jeder Zeit und von jedem Ort zu fairen Bedingungen sicherzu-
stellen. Wir werden den Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Infor-
mation auch in Zukunft mit unserer Förderpolitik begleiten.
Die rund 280 wissenschaftlichen Bibliotheken an Universitäten, Fachhoch-
schulen und Forschungseinrichtungen werden sich in diesem Zusammenhang
zu leistungsfähigen, lokalen Informationsanbietern weiter entwickeln müssen.
BIBLIOTHEKSDIENST 39. Jg. (2005), H. 10 1207