Erschließung THEMEN
nisinteresses, analytischer Konzentration und praktischer Durchführbarkeit
erfolgte perspektivische Eingrenzung der Untersuchung auf die methodische
bzw. Verfahrenseffizienz bleibt notwendigerweise an diese weiteren Struktur-
merkmale einer jeden Sacherschließung rückgebunden: die wirtschaftlichen
und organisatorischen Realisationsbedingungen der Datenproduktion, die
Ausgabe der erstellten Daten mit effektiven Rechercheinstrumenten, die Qua-
lität und Leistungsfähigkeit des Rechercheverfahrens, die Mobilisierung von
Dokumentenbeständen.
Als Ergebnis der Darstellung seien zunächst diejenigen zentralen Aspekte her-
vorgehoben, die es erlauben, von einer effizienten Methodik bzw. einem effi-
zienten Verfahren der verbalen Sacherschließung nach RSWK zu sprechen.
Als erstes ließen sich methodische Vorkehrungen ermitteln, die den intellektu-
ellen Beschlagwortungsaufwand begrenzen und damit ökonomisch zugleich
eine Ersparnis beim Einsatz an Arbeit und Zeit, also an personellen Ressour-
cen bewirken. Konkret trägt hierzu das Prinzip der inhaltlich zusammenfas-
senden anstatt der ins einzelne gehenden Beschlagwortung bei. Es wird flan-
kiert vom Grundsatz der Vergabe enger Schlagwörter, mit der Folge, dass Er-
wägungen zur zusätzlichen Vergabe hierarchischer Deskriptoren für Doku-
mente entfallen können. Hierher gehören auch die Bestimmungen zur
Vokabularbegrenzung, die von der Quantität her zu einer erheblichen Minde-
rung des Erschließungsaufwandes führen. So bietet das Regelwerk Möglich-
keiten, anstelle vielgliedriger Komposita die Funktion der Wortzusammenset-
zung durch Verknüpfung von Einzelschlagwörtern auf die Schlagwortkette zu
verlagern. Als Konsequenz dessen kommt der Schlagwortkettenkompomente
im OPAC eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Schlagwortkette kompensiert
den mit der Begrenzung der Kompositumbildung einhergehenden Verlust an
Spezifität und die hieraus resultierenden erhöhten Treffermengen bei der Ein-
zelschlagwortsuche.
Für die Effizienz der RSWK-Methodik lassen sich auch Erschließungsmaß-
nahmen in Anschlag bringen, die der Optimierung des Rechercheertrages
dienen und damit zugleich den Wirkungsgrad teuren Ressourceneinsatzes
steigern. Hier ist zum einen das in der SWD verwaltete Verweisungssystem
der RSWK-Schlagwörter zu nennen. Oberbegriffe kompensieren die bei der
Titelbeschlagwortung explizit ausgeschlossene Berücksichtigung nichtpräzi-
ser übergeordneter Aspekte. Sie erlauben es zudem im Zusammenspiel mit
Unterbegriffen, über verschiedene Sachebenen zu navigieren und die Inhalts-
recherche oder die Titeltreffermengen einzuengen oder auszuweiten. Damit
tragen hierarchische Verweisungen wie etwa auch die Äquivalenzverweisun-
gen erheblich dazu bei, Rechercheeinstiege zu eröffnen, Null-Trefferanzeigen
zu vermeiden und Indexate auffindbar zu machen. Zum anderen ist es die
Schlagwortkette, die den Rechercheertrag und die Wirksamkeit des bibliothe-
BIBLIOTHEKSDIENST 38. Jg. (2004), H. 6 785