Erschließung THEMEN
An den Programmen des PCC (Program for Cooperative Cataloging) beteili-
gen sich alle Universitätsbibliotheken, von den Öffentlichen Bibliotheken aktiv
nur die New York Public Library. Passiv nutzen Public Libraries die Ansetzun-
gen auch, indem Sie die Datenbank des OCLC und die Normdaten der Library
of Congress nutzen.
MARC21 verfügt über Linkingfelder. Die Möglichkeit der Verknüpfung von
Norm- und Titeldaten sowie Stücktiteln mit Schriftenreihen wird jedoch von
keiner Bibliothek genutzt und auch nicht in Zukunft beabsichtigt.
Experten in der Library of Congress begründen den Verzicht auf Verknüpfun-
gen:
Verknüpfungen können in geschlossenen Bibliothekssystemen sinnvoll sein.
In offenen Systemen, in denen Datentausch und Fremddatennutzung eine
zentrale Rolle spielen, behindern sie den Datentransfer und sind hinderlich.
Eindeutige Ansetzungen haben als Zeichenfolge dieselbe Qualität wie eine
Identifikationsnummer. Sie haben gegenüber einer Identifikationsnummer den
Vorteil, überall identisch zu sein.
Funktionalitäten des Bedienungskomforts, des Retrievals und des Online-
Updatings, die im MAB-Format durch die Verknüpfungstechnik erreicht wird,
werden in amerikanischen Bibliotheken durch zusätzliche Systemkomponen-
ten oder Software übernommen oder Dienstleistern übertragen.
In amerikanischen Bibliotheken hat Ausleihe denselben Stellenwert wie in
deutschen Bibliotheken. Sie verfügen über integrierte Ausleihsysteme. In der
deutschen Katalogisierungspraxis wird ein Datensatz für das Gesamtwerk und
je ein Datensatz für den einzelnen Band erstellt. Das Ausleihsystem greift auf
den einzelnen Bandsatz zu. Die amerikanische Katalogisierungspraxis kennt
verschiedene Möglichkeiten:
Ein mehrbändiges Werk, das als Gesamtwerk beschlagwortet wird, erhält für
das Gesamtwerk einen Datensatz. Die Bände werden in der Fußnote aufgelis-
tet.
Werden für die Bände eines mehrbändigen Werkes eigene Schlagwörter ver-
geben, wird jeder Band als Monographie behandelt.
Im Hinblick auf die deutschen Ausleihsysteme wurde untersucht, wie Bände
verwaltet werden, die nur in der Fußnote stehen.
Der Datensatz eines mehrbändigen Werks besteht aus folgenden Ebenen:
· Bibliographische Ebene
· Holdingsebene mit lokalen Angaben zum Gesamtwerk
· Item record für jeden einzelnen Band mit bandspezifischem Barcode, auf
den das Ausleihsystem zugreift
Die Ausleihsysteme greifen auf den Item Record zu.
BIBLIOTHEKSDIENST 38. Jg. (2004), H. 6 735