Betriebsorganisation THEMEN
· honoraria collections: Sammlungen zu einem Themenkomplex, der mit
dem Leben und Wirken einer Persönlichkeit verbunden wird;20
· 'source' collections: Sammlungen, in denen die Publikationen eines
Schriftstellers oder einer Institution oder die Drucke einer Offizin zusam-
mengeführt sind.21
Typologien, wie hier in Form dieser idealtypischen und sicher ergänzungs-
bedürftigen Einteilungen, helfen, detaillierte Forschungs- und Themenfelder
auszuweisen und Ziele für die Weiterentwicklung der Sammlungen zu for-
mulieren. All diesen Sammlungen ist gemeinsam, dass sie Informationen aus
dem Umfeld ihrer Entstehung und ihres Gebrauchs mit sich führen, die im tra-
ditionellen bibliothekarischen Geschäftsgang der Medienbearbeitung verdeckt
werden oder auch verloren gehen. Auf die Katalogisierung der Exemplare auf
Sammlungsebene sind die Regelwerke nicht ausgelegt; gruppen- und samm-
lungsspezifische Merkmale werden ausgeblendet. Allerdings bieten die mo-
dernen Datenformate, die bibliographische und lokale und/oder exem-
plarspezifische Ebenen unterscheiden und Verlinkungen vorsehen, zahlreiche
Ankerpunkte für die Verzeichnung sammlungsspezifischer Daten.
Saunders listet vier Methoden sammlungsspezifischer Erschließung (collec-
tion-level description) auf.22 Teils sind es Techniken aus dem Archivbereich,
teils gehören sie zur exemplarspezifischen Erschließung23. Wo dies möglich
ist, weist er auf Entsprechungen in den Anglo-American Cataloging Rules
(AACR-2) und auf die Darstellbarkeit in den MARC-Formaten hin.
· bibliographic listing: Titellisten, die annotiert oder durch Schlagwörter an-
gereichert werden;
· numeric links: alphanumerische Kennungen, die wie eine Signaturen-
gruppe aus Buchstabe und numerus currens jeweils auf Sammlung und
Exemplar verweisen; das Aufblättern des Index ermöglicht so die virtuelle
Zusammenstellung aller Exemplare (recreating the collection for online
searching);
· tracing links: exemplarspezifische Daten zu Provenienz, Einband, Druckty-
pen, Papieren, die Beziehungen zu anderen Exemplaren innerhalb, aber
auch außerhalb der Sammlung sichtbar machen;
20 Beispiel: Marriner S. Eccles Library of Political Economy, University of Utah,
21 Beispiel: Source Collections John Jay Papers, Rare Book & Manuscripts Library,
Columbia University, (http://www.columbia.edu/cu/lweb/eresources/archives/jay/)
22 Saunders (s. Anm. 19), S. 141146.
23 Weber, Jürgen: "The copy in hand" Ziele und Voraussetzungen exemplar-
spezifischer Erschließung. In: Bibliotheksdienst 36 (2002) S. 614624.
(http://bibliotheksdienst.zlb.de/2002/02_05_06.pdf)
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 5 601