Benutzung THEMEN
zung wird der bibliographische Handapparat im Lesesaal so gut wie nie konsul-
tiert. Gemeint sind wohl gedruckte Literaturangaben in Zeitschriften oder Neu-
erscheinungen. Eine nur gering höhere Bedeutung messen die wissenschaftli-
chen Mitarbeiter, hier 26%, der elektronischen Literatursuche zu. Den höchs-
ten Stellenwert erreicht ,,das Gespräch unter Kollegen" mit einer Votierung von
34 %, eindeutig ein Beweis, wie wichtig persönliche Informationswege im Wis-
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senschaftsbetrieb sind.
2. Häufigkeit, Ausstattung, Hilfe, Schulung
Wer Datenbanken nutzt, greift wie selbstverständlich auf sie zu. So suchen
56% der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Fakultät wöchentlich und weitere
33% wenigstens einmal im Monat in den Datenbanken.
Die Recherchen werden überwiegend an den Dienstgeräten durchgeführt. Das
geben 80% der Teilnehmer an, an den Bibliotheksgeräten arbeiten nur 3% der
Befragten.
Wie wird das Angebot an Datenbanken publik gemacht ? ,,Kollegen" und ,,Stu-
denten" werden zusammen genommen von der Hälfte der Befragten (45:89)
als ,,Informationsquelle" genannt, 25 Antworten nennen die Homepage der UB.
Nur sieben von 89 Antworten entfallen auf die Plakate/Rundschreiben bzw.
Einführungsveranstaltungen in der Zentrale der Universitätsbibliothek. Hilfe
wird bei der Nutzung der Datenbanken von der Bibliothek nicht erwartet: von
den 98 Antworten auf die sechs Möglichkeiten in der betreffenden Frage be-
ziehen sich nur drei bestätigend auf die Informationsmaterialien der Bibliothek
und fünf auf das Bibliothekspersonal. Allerdings werden auch kaum Hilfskräfte
zu Rate gezogen. Das ist erstaunlich, wenn man den tatkräftigen Einsatz der
Hilfskräfte bei der Literaturbeschaffung in den Bibliotheken bedenkt. Bei den
Psychologen vertrauen zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (43:62) auf die On-
line-Hilfe und erwarten eine selbsterklärende Oberfläche. Bei den Pädagogen
teilen noch nicht einmal die Hälfte (15:36) diese Erwartung: Ein Indiz für eine
geringere Vertrautheit mit neuen Medien. Die Zusatzfrage nach der Vermittlung
von ,,Informationskompetenz" kam auf, weil beobachtet wurde, dass einzelne
Dozenten die elektronische Literatursuche in ihre Lehrveranstaltung miteinbe-
ziehen. Offensichtlich ist dies aber weit weniger ,,institutionalisiert" als erwartet.
Nur 19 Antworten bestätigen die Vermittlung der elektronischen Literaturre-
cherche durch Mitarbeiter, Tutoren und Hilfskräfte, während 34 dies verneinen.
4 Krampen, Günter und Leo Montada: Wissenschaftsforschung in der Psychologie.
Göttingen 2002, S. 9299.
BIBLIOTHEKSDIENST 37. Jg. (2003), H. 3 305