Benutzung THEMEN
schlossen in einem Gebäudeteil untergebracht, alle Bände und die Hefte des
laufenden Jahrgangs sind frei zugänglich und können nicht ausgeliehen wer-
den. Geöffnet ist der Buchbereich Naturwissenschaften zwischen Montag
morgen und Freitag abends rund um die Uhr, am Samstag und Sonntag je-
weils während des Tages von 8.00 bis 20.00 Uhr. Weitere für die Methoden-
auswahl relevante Faktoren sind die in Konstanz eingeführte Praxis, dass die
Benutzer verwendete Materialien selbst an ihren Regalplatz zurückräumen,
dass der Gesamtbestand der gebundenen Zeitschriften über mehrere Etagen
verteilt ist und dass überall im Buchbereich zwischen, neben und hinter den
Regalen Arbeitsplätze verteilt sind.
Einige der bisher in anderen Bibliotheken bereits praktizierten Methoden ka-
men aus diesen Gründen für Konstanz nicht in Frage. Beobachtung am Regal
wäre nur mit großem personellem Aufwand zu leisten gewesen, eine Ausgabe
der Hefte (wenigstens bezogen auf den neuesten Jahrgang) über die Verbu-
chung war wegen der 24h-Öffnungszeiten nicht realisierbar. Auch die insge-
samt am meisten verbreitete Methode der Rückstelltische hätte wegen der
überall im Buchbereich anzutreffenden Arbeitsplätze wenig Sinn gehabt die
Benutzer finden meistens einen Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe der Regal-
flächen, auf denen die gewünschten Zeitschriften stehen, so dass an zentra-
len Stellen eingerichtete Rückstelltische wenig frequentiert worden wären. Da
eine Kurzzeituntersuchung angestrebt war, erschienen Methoden der langfris-
tigen Nutzungserhebung wie Handzeichen auf eingeklebten Zetteln, Abreiß-
zettel, Zukleben der Bände oder Ansehen der Bände auf Nutzungsspuren e-
benfalls nicht anwendbar.
Die Entscheidung fiel letztlich für eine Methode, mit der in anderen Bibliothe-
ken noch keine Erfahrungen gesammelt wurde: der während einer bestimmten
Zeit angesetzten Vollerhebung von allen Kopiertätigkeiten. Für zwei Wochen
des Wintersemesters wurde in dem an die Zeitschriften unmittelbar angren-
zenden Kopierraum eine studentische Hilfskraft beauftragt, bei allen Kopier-
vorgängen zwischen 8.00 und 18.00 Uhr jeweils die Signatur des kopierten
Bandes, ein Stichwort des Titels und den Jahrgang aufzuschreiben. Die Vor-
teile dieser Methode liegen auf der Hand: mit vertretbarem Personal-, Kosten-
und Zeitaufwand können titel- und jahrgangsbezogene Daten gewonnen wer-
den, die eine klar definierte Nutzungsart während eines klar definierten Benut-
zungszeitraums vollständig messen; die Methode ist wegen der hohen Ko-
pienzahlen relativ unanfällig für bestandssicherndes Verhalten. Die Nachteile
jedoch sind ebenfalls evident: alle anderen Nutzungsarten werden mit dieser
Methode nicht erfasst, ebenso wie die Kopien während der Zeit von 18.00 bis
8.00 am nächsten Morgen, in der der Buchbereich und der Kopierraum mit
seinen beiden Geräten durchgehend zugänglich sind. Da der Zählerstand der
BIBLIOTHEKSDIENST 36. Jg. (2002), H. 5 585