THEMEN Erschließung
Die einschlägigen Synchronisierungs- und Symmetrieprobleme zwischen Ori-
ginal-Online-Normdatei und den verbundinternen Normdateien-Duplikaten
werden bei diesem Verfahren prinzipiell beherrscht. Da sich der Online-Zugriff
auf PICA/ILTIS jedoch nur auf einen Teil der relevanten Daten und Arbeitsplät-
ze bezieht, ist weiterhin das Vorhalten von Kopien der gesamten Normdateien
in den Verbunddatenbanken notwendig. Anders als im progressiveren Kon-
11
zept des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV)
hält im Kunstbibliotheken-Fachverbund Florenz-München-Rom jede der Teil-
nehmerbibliotheken die komplette nationale Normdatenmasse vor, mit den
entsprechenden datenbankadministratorischen Anforderungen. Analog zum
KOBV-Modell könnte man sich für die Zukunft jedoch vielleicht auch vorstel-
len, die lokale Datenhaltung auf die jeweils katalogrelevanten Normdatensätze
zu beschränken und die Normdatenressourcen zu externalisieren. Im Falle ei-
nes umfassenden, zumindest passiven Online-Zugriffs etwa auf die Original-
datei bei der DDB, könnte sich sogar das Pflegen von Verbundkopien erübri-
12
gen.
11 Zum KOBV vgl.: Grötschel, Martin / Kuberek, Monika / Lohrum, Stefan / Lügger, Jo-
achim / Rusch, Beate: Der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg. - In:
ABI-Technik 19.1999, 4, S. 350-367. - Lügger, Joachim: Über Suchmaschinen, Ver-
bünde und die Integration von Informationsangeboten, Teil 1: KOBV-Suchmaschine
und Math-Net. - In: ABI-Technik 20.2000, 2, S. 132156.
12 Die Z39.50-Kommunikation ermöglicht dem Fachverbund schon jetzt, auch Titelauf-
nahmen nebst Normdatenreferenzen aus anderen Verbünden herunterzuladen. Die
jüngsten Entwicklungen zum Programmsystem Allegro beinhalten nämlich das von
Wolfram Schneider an der TU Berlin und dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informati-
onstechnik entwickelte, Z.39.50-basierte Verfahren zur verteilten Suche im Internet
mit dem Namen ZACK. ,,Der Benutzer kann mit ZACK in einer oder mehreren biblio-
graphischen Datenbanken nach einem Dokument suchen und die Treffer in die ei-
gene lokale Datenbank übernehmen. Mit der Übernahme der Datensätze aus einer
fremden Datenbank wird die Erfassung neuer Dokumente wesentlich erleichtert, da
die Eigenkatalogisierung auf ein Minimum beschränkt werden kann. (...) Dubletten
werden als solche erkannt. Dem Benutzer wird eine übersichtliche Kurztrefferliste
ohne doppelte Einträge geboten. Er kann dann selbst entscheiden, aus welcher Da-
tenbank er die Datensätze übernimmt. (...) Dabei bleibt die Antwortzeit in einem für
den Benutzer akzeptablen Rahmen." (Schneider, op. cit., S.1). Vgl. Schneider, Wolf-
ram: Ein verteiltes Bibliotheks-Informationssystem auf Basis des Z39.50-Protokolls.
Diplomarbeit TU Berlin 1999, mit weiteren Informationen zugänglich über den
Website der TUB Braunschweig . Siehe hierzu auch die
Informationen im Website von Thomas Berger . Entspre-
chende Techniken werden künftig die, noch defizitäre, Kooperation der großen
Kunstbibliotheken bestimmen.
598 BIBLIOTHEKSDIENST 35. Jg. (2001), H. 5