THEMEN ______________________________ Ausland
Die Daten werden automatisch nach OhioLINK geladen, dann wiederum an-
hand der OCLC-Nummer verglichen und nach weiteren Kriterien - wie oben
beschrieben - übernommen oder aussortiert.
Weiter steht zu lesen: ,,/Vs lokale Funktion hat die Katalogisierung hohe Frei-
heitsgrade. " - Diese Freiheitsgrade vermag ich nicht zu erkennen.
Die Mitarbeit an OCLC und den Normdatenbanken der Library of Congress
setzt hohes Spezialistentum voraus. Der Nutzen des riesigen kooperativen
Verbundes liegt aber darin, daß viele Spezialisten aus USA bei OCLC und
Library of Congress mitarbeiten und alle anderen auf ein nutzbares Potential
zurückgreifen können.
Es bleiben nur geringfügige Veränderungen auf lokaler Ebene - siehe oben.
Im nächsten Abschnitt des Gutachtens wird beschrieben, daß die Masse des
Materials im Verfahren des ,,Copy Cataloging" mit Ergänzung von Lokal- und
Exemplardaten verarbeitet wird - wie ich es auch beschrieben habe.
Weiter heißt es: ,fiuf Grund des weitgehend maschinell geführten Union Cata-
log sind komplexe Katalogisierungsrichtlinien auf Verbundebene nicht erfor-
derlich ..."
Das ist richtig für OhioLINK, jedoch sind diese - und zwar umfangreicher als
bei uns - bereits auf der Verbundebene OCLC und LCNA gefordert. Daß die-
ses Know-How für weniger Fachkräfte (innerhalb einer Universität) notwendig
ist als bei uns, liegt an der großen Zahl der OCLC zuarbeitenden Spezialisten
- auf USA bezogen und an der kommerziellen Mithilfe bei der Bereinigung der
zu normenden Namens- und Titeldaten. Deshalb ist diese Aussage auf uns
nicht übertragbar, da wir keinen überregionalen Verbundpool OCLC haben,
dem qualifiziert zugearbeitet wird und der Datenlieferant für alle anderen ist
(wie es ein paar Absätze weiter durchaus gesehen wird), ebensowenig wie
kommerzielle Servicezentren. Die deutschen Normdateien, insbesondere die
Personennamensdatei ist (noch) nicht annähernd mit den Normdatenbanken
der Library of Congress vergleichbar.
Im folgenden wird vorgeschlagen: ,,Der Union Catalog umfaßt die Verbundda-
ten und ein durch geeignete Matching/Merging-Verfahren optimiertes Fremd-
datenangebot (Deutsche Bibliothek, Library of Congress, British Library, ...).
Die Katalogisierung wird ...für die Masse des Materials im Verfahren des Copy
Cataloging durchgeführt. Das Fremddatenangebot bestimmt den Katalogisie-
rungsstandard des Verbundes. "
Technisch gesehen ist dies ein akzeptables Verfahren. Will man - wie in
OhioLINK - jedoch eine homogene Datenbank mit Anbindung an Normdateien
haben, dann ist das Verfahren des Copy Cataloging zur Zeit nicht in großem
Stil möglich. Bei einer durchschnittlichen Universitätsbibliothek werden 50 -
1490 BIBLIOTHEKSDIENST 31. Jg. (1997), H. 8