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zialisierung und die Anregung der dortigen Studierenden12', schon im Grund-
studium aktive Lernformen vorzusehen, um Eigeninitiative zu ermöglichen;
ebenso das ,,Konzept einer Studienreform"131, .das Kolleginnen aus Stuttgart
zur Verfügung stellten.
Der überregionale Erfahrungsausstausch der Management- und Bibliogra-
phie-Dozentinnen, an denen die Kolleginnen Schulz und Kissel teilnehmen,
floß ein, wie auch die Erfahrungen der Kollegin Dankert als Sprecherin der
Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB); alle drei sind bzw.
waren Mitwirkende im SRA.
Partizipativer Studienreformprozeß
Das Herausbilden einer Corporate Identity am Fachbereich und die für zeit-
gemäße Bibliotheksarbeit notwendige Kooperations- und Konsensfähigkeit,
wesentliche Elemente im Total Quality Management, die nicht nur theoretisch
vermittelt, sondern in einer Hochschule auch vorgelebt werden können, stan-
den Pate für den Prozeß dieser Studienreform am Fachbereich Bibliothek und
Information. Ein nicht einfaches Unterfangen, da Hochschullehrende ausge-
prägte Individualisten sind und gerade ihre Fächer eloquent zu vertreten wis-
sen!
Für die Entscheidungsfindung waren daher nicht nur die zuständigen Gremien
des Fachbereichs, der Studienreformausschuß und der Fachbereichsrat,
verantwortlich. Es wurde erstmalig bei dieser Studienreform das in Entwick-
lungslaboren oder bei Bebauungsverfahren übliche diskursive Verfahren an-
gewandt, um die vorhandenen Potentiale der Lehrenden von Anbeginn einzu-
beziehen. So entwickelte sich langsam und stetig die notwendige Motivation
und Identifikation bei fast allen Lehrenden mit dieser Reform, die diese Ord-
nungen schließlich und endlich mit Leben zu erfüllen haben.
Der Studienreformausschuß hat im Verlauf dieses dreijährigen Prozesses14'
einen Wochenend-Workshop, vier Studientage und eine Fortbildung zum
Thema ,,Schlüsselqualifikationen ja - Prüfungen wie gehabt?" veranstaltet.
Intern wurde vor Entscheidung des FBR über Eckwerte das neue Studienkon-
zept im Team auf einer Vollversammlung vorgestellt. Auf der Ausbildertagung
im November 1995 wurden dann der Berufsöffentlichkeit erste Zwischener-
gebnisse vorgetragen und die Frage der Umgestaltung der Praxistage zu
Informationspraktika andiskutiert.151 Auf beiden Veranstaltungen gab es viel
Zustimmung und Ermunterung von Praktikerinnen wie Studierenden, den
eingeschlagenen Weg weiterzubeschreiten.
Workshop und Studientage moderierte ein auswärtiger Experte, der Hoch-
schuldidaktiker Dr. Albrecht Hatzius von der Arbeitsstelle Studium und Didak-
1274 BIBLIOTHEKSDIENST 31. Jg. (1997), H. 7