Bestandserhaltung __________________________ THEMEN
· Sicherungsverfilmung,
· Ersatzverfilmung.
Durchführung
Der EDV-gestützte Nachweis der Daten sollte nach Möglichkeit im Online-
Katalog erfolgen. Gemäß Art und Umfang der einbezogenen Bestandsgruppen,
den Zielsetzungen der Schadensanalyse und der Tiefe der Erfassung sind Da-
tenfelder unterschiedlicher Anzahl und Differenzierung einzurichten. Wesentliche
Kategorien sind: Bestandsgruppe (falls mehrere), zeitliche Zuordnung, Erhal-
tungszustand, Schadensart, bei Druckwerken die Einbandart. Schon bei der
Einarbeitung von Drucken könnte der Papierzustand vermerkt werden (MAß 2:
Kategorie 050, Pos. 2).
Sollen die Daten für eine globale Auswertung in einer Datenbank zusammenge-
faßt werden, ist auf die Eindeutigkeit der Felddefinitionen zu achten und die
Import- bzw. Exportfunktionalität der betreffenden Software vorab zu berück-
sichtigen; das Bibliothekssigel wäre in einem eigenen Feld mitzuliefem.
Für eine auf statistische Angaben beschränkte Erhebung reicht der Einsatz eines
Tabellenkalkulationsprogrammes aus. Im Online-Katalog sollte als Mindestan-
forderung an die Registerzugriffe der Einstieg über die Bestandsgruppe und die
zeitliche Zuordnung, verknüpft mit den Schadensarten, möglich sein.
Folgerungen
In den meisten Fällen werden die Schadenserhebung und die daraus abgeleite-
ten bestandssichemden Maßnahmen zu dem Ergebnis führen, daß die Erhaltung
sämtlicher Bestände im Original bzw. ihre Übertragung auf Ersatzmedien aus fi-
nanziellen Gründen auch über einen größeren Zeitraum hinweg nicht möglich ist,
sondern lediglich für Archivbestände in Betracht kommt. In dieser Situation sind
die Bibliotheken genötigt, auf der Grundlage ihrer Erhebung selbständig die
Prioritäten und die anzuwendenden Verfahren zur Bestandssicherung festzule-
gen. Kooperative Maßnahmen der Bibliotheken unter Inanspruchnahme der Ver-
bundkataloge für Monographien, der Zeitschriftendatenbank des DBI und des
German Register of Microfilm Masters (GEROMM) sind unumgänglich. Die Kul-
tusministerkonferenz (KMK) geht davon aus, daß Landeskonzepte entwickelt
werden.31
Anmerkungen:
1) U. Usemann-Keller: Bestandsschäden in deutschen Bibliotheken. In: Zeitschrift für
Bibliothekswesen und Bibliographie 36(1989) S. 109-123.
BIBLIOTHEKSDIENST 31. Jg. (1997), H. 3 409