THEMEN _______________^_____________ Neue Medien
· MEDIA für die Vollinformationen und
· DOKERSCH für das Management im Depot.
Dieser Managementbereich "DOKERSCH" ist derzeit nur sehr einfach konzi-
piert. Er enthält sogenannte Erschließungsdateien, auf die sich die "Anker" in
den bibliographischen Daten des SWB-Pools beziehen: In der Titelaufnahme
ist eine URL angegeben, die Titelaufnahme und Erschließungsdatei bezie-
hungsweise Metainformation verknüpft und damit eben die weiterführende
Information anbietet. Für die bibliographische Datenbank bedeutet dies, daß
in ihr nur Verknüpfungen zu diesen Bereichen zugelassen sind, d.h. nur URL's
auf einen Medienserver der Verbundzentrale und keine URL auf Medienserver,
die nicht in der Regie und Zuständigkeit der Verbundzentrale liegen. Der Hin-
tergrund dieser nur auf den ersten Blick restriktiven Praxis ist die Sicher-
heitsproblematik und Pflegemöglichkeit der Hyperlinks.
Über die Erschließungsdatei findet die Erschließung auf Dokumentebene statt,
beispielsweise durch Aufruf von Inhaltsverzeichnissen, Registern oder durch
Suchfunktionen auf Dokumenteebene. Sie kann aber auch als Konverter ana-
log zum Konzept der PURL (Persistant URL) im Internet Cataloguing Project
des OCLC füngieren: eine URL aus dem bibliographischen Datenpool auf eine
Erschließungsdatei wird in eine URL auf einen Medienserver außerhalb des
zentralen Bereichs des SWB-E-Depots im Verhältnis 1:1 "umgesetzt", unter
Umständen sogar automatisch. In der Funktion des 1 :n-Konverters enthält die
Erschließungsdatei beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis, dessen einzelne
Positionen als Hyperlinks URL's zu Medienservern außerhalb des zentralen
Teils des SWB-E-Depots anbieten, die aber aus der bibliographischen Daten-
bank heraus über eine URL erreicht werden.
Wird diese Entkopplung momentan primär unter dem Sicherheitsaspekt
durchgeführt, sind durch ihre Konzentration im Managementbereich des zen-
tralen Teils des E-Depots zukünftig weitere Funktionen denkbar: beispielswei-
se kann die Überwachung und Pflege der URL's zu Medienservern außerhalb
des zentralen Teils des SWB-Depots in diesem Managementteil erfolgen,
ohne daß die bibliographische Datenbank davon betroffen ist; im Fall des Ein-
bezugs kostenpflichtiger Publikationen kann das Abbrechnungssystem, eben-
falls vom bibliographischen Datenpool entkoppelt, auf dieser Managemen-
tebene aufsetzen und der Abrechnungsverkehr gegebenenfalls über das
BIBINFO-System gesteuert werden; längerfristig kann auch die Drucksteue-
rung zur Ausgabe der Informationen auf "digitalem Papier"5) aufsetzen (digita-
les Papier soll den wiederholten "Druck" digitalisierter Informationen am Ar-
beitsplatz auf ein und demselben Papier, nämlich dem "digitalen Papier" er-
möglichen, d.h. die Ausgabe von "Scheinprintmedien". Für den Benutzer sind
1730 BIBLIOTHEKSDIENST 30. Jg. (1996), H. 10