Ausland ______________________________ THEMEN
Elektronische Dokumentenlieferung: Der elektronische Zugriff erfolgt häufig
auf ,,Surrogate" von Dokumenten (typischerweise sind dies bibliographische
Beschreibungen oder Abstrakte), weniger auf die Dokumente selbst. Projekte
in diesem Bereich testen die verschiedenen Liefermöglichkeiten dieser Doku-
mente über das Netz.
Die Universität Stirling arbeitet zusammen mit der Universität East Anglia
(Norwich), den Universitäten von Lancaster und dem Bath Information and
Data Service (BIDS) in dem EDDIS (Electronic Document Delivery: The Inte-
grated Solution) Projekt. EDDIS zielt darauf ab, einen integrierten, endnutzer-
gesteuerten (Identifikation, Bestand, Sichtbarmachung und Bestellung) elek-
tronischen Dokumentenlieferdienst für Dokumente, die nicht zurückgegeben
werden müssen (wie normalerweise Zeitschriftenartikel) anzubieten. Der An-
fragemechanismus wird aber auch in der Lage sein, Dokumente, die zurück-
gegeben werden müssen (so wie normalerweise Bücher), zu bestellen, und
alle Arten von Dokumenten sowohl auf traditionelle als auch elektronische
Weise zu beschaffen. Die Quellen der Dokumentenbeschaffung dieses Projek-
tes umfassen unter anderem BLDSC, SALSER (Scottish Academic Libraries
Serials holdings discovery service), JASON (einen ähnlichen Service von der
Universität Bielefeld) und die Cambridge University Press. EDDIS arbeitet im
Bereich der Entwicklung elektronischer Lieferungssoftware mit JEDDS zu-
sammen, einem Konsortium, dem die US Research Libraries Group (RLG) und
einflußreiche Institutionen in Australien und Asien angehören.
Publizieren on demand: In einigen Fachbereichen entsteht durch die große
Zahl von Studenten ein enormer Druck auf die Bibliotheken, denn einige be-
stimmte Bücher werden von allen Studenten zur gleichen Zeit gebraucht. Mit
Hilfe des Publizierens on demand soll dieses Problem verringert werden.
Die Scottish Collaborative On-demand Publishing Entreprise (SCOPE) hat
ihren Sitz in Stirling, erhält aber technische Unterstützung von der Napier
Universität, Edinburg, und bedient etwa 13 akademische Institutionen in
Schottland. Dokumente sind hier in elektronischer Form gespeichert, um sie
auf Kundenanfrage veröffentlichen zu können. Digitalisierte Anthologien von
Texten werden von Lektoren aus einer Vielzahl von verschiedenen Quellen
zuerst nach zwei Hauptthemen geordnet, dann entsprechend der Anfragen
der Studenten ausgedruckt und zu einem geringen Preis verkauft. Im zweiten
Jahr soll die Ressourcenbank auch um Texte, die von den akademischen
Mitarbeitern der Universität geschrieben wurden, erweitert werden, um so die
üblichen Publikationen zu umgehen. Ab dem dritten Jahr wird es für die Stu-
denten möglich sein, Suchen in SCOPE durch das Netz zu machen, vom
Bildschirmtext über downloading bis zum Ausdruck. Für weitere Informatio-
nen sehen Sie bitte nach unter: http://www.stir.ac/infoserv/scope
BIBUOTHEKSDIENST 30. Jg. (1996), H. 6 1 4
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