THEMEN ______________________________ Erschließung
Mitte der 80er Jahre durchaus problembeladen, da einige Regionen teils Pro-
bleme hatten, die Kosten einer ständigen Telekommunikation mit einer Da-
tenbank in Berlin zu finanzieren; teils meinten, das Arbeiten in einem anderen,
einem zweiten System, das eine unterschiedliche Oberfläche und weiterge-
hende Regeln und Konventionen gegenüber dem regionalen Monographien-
Verbundsystem aufwies, ihren Bibliothekaren nicht zumuten zu können. Beide
Probleme haben sich dann relativ schnell gelöst: das Problem mit den Tele-
kommunikationskosten durch günstige Datex-P- bzw. WIN-Tarife; das Pro-
blem mit dem Arbeiten in unterschiedlichen Systemen mit unterschiedlicher
Oberfläche zunächst dadurch, daß es sich als durchaus möglich und prakti-
kabel erwies, die fortlaufenden Sammelwerke von anderen, nicht mit den
Monographien befaßten, dafür speziell mit der ZDB vertrauten Katalogisierern
bearbeiten zu lassen. Geblieben und als Aufgabe für die nahe und mittelfristi-
ge Zukunft zu akzeptieren sind dennoch zweifellos die beiden Desiderate a)
ein Online-Arbeiten in der ZDB ohne fühlbaren Systemwechsel und unter der
vertrauten Oberfläche des eigenen Systems zu ermöglichen oder, solange
dies nicht möglich ist, doch wenigstens per PC-Programm die Wandlung aus
dem ZDB-Format in das eigene Format anstoßen zu können, und b) auf jeden
Fall die in die ZDB eingegebenen Daten unverzüglich auch im eigenen Ver-
bundsystem verfügbar zu haben und nicht auf eine Offline-Lieferung im MAB-
Format warten zu müssen.
Der zweite Schwerpunkt des Perspektivplans von 1985 lag bei der Frage des
inhaltlichen Ausbaus der ZDB. Ausgehend von den damals bereits in der ZDB
nachgewiesenen 400.000 Titeln wurde zunächst für den - damals bestenfalls
absehbaren - Zeitraum 1985-1990/91 ein Zugang von weiteren rund 190.000
für die ZDB neuen Titelaufnahmen von bereits in den Bibliotheken vorhande-
nen Titeln und von zusätzlich ca. 6.000 Aufnahmen jährlich von neuen und
geänderten Titeln geschätzt. Diese Schätzung hat sich als durchaus reali-
stisch erwiesen: Ende 1991 hatte die ZDB tatsächlich 616.000 Titelaufnah-
men.
Zu den Prioritäten, die damals festgelegt wurden und die sich naturgemäß
ganz auf die alten Bundesländer bezogen, kann rückblickend festgestellt wer-
den, daß, wie seinerzeit gefordert,
- die aktiven Verbundteilnehmer durchgängig zufriedenstellend betreut wur-
den;
- weitere Regionalsysteme zwar erst verspätet, aber jetzt doch endgültig
direkt an der ZDB mitarbeiten (Hessen, Bayern, Niedersachsen);
- die Zeitschriftenbestände der damals aufgelisteten SSG-Bibliotheken fast
lückenlos in die ZDB eingearbeitet werden konnten.
238 BlBUOTHEKSDIENST 30. Jg. (1996), H. 2