129 Q großartigste und sinnreichste Preußens, ja vielleicht Deutschlands überhaupt , ward allen Preußen, vornämlich aber denen, die ihr Leben, ihr Gut und Blut dem Vaterlande zum Opfer gebracht in dem großen Kampfe von 1813, 14 und 15, vom Herrscher selbst geweiht. Es ist demnach dies Denkmal ein Gemeingut der preußischen Nation und für die Mit- und Nachwelt das große Geschichtsbuch der wunderbaren Begebenheiten, welche einst die kommenden Geschlechter zu gleicher Vaterlandsliebe begeistern werden. In Bezug auf die äußere Form dieses Denkmals bemerken wir, daß es einen, im gothischen Style ausgeführten, thurmartigen Baldachin bildet, unter dem sich 12 Nischen befinden. In die- sen Nischen, deren Zahl der der zwölf Hauptschlachten aus dem Befreiungskriege entspricht, stehen Siegesgenien, deren eigenthüm- licher Charakter dem Eigenthümlichen der Begebenheit entspricht, die hier symbolisch dargestellt ist. Das Denkmal ist von Eisen und in der königlichen Eisengießerei zu Berlin gegossen. Der Entwurf des Ganzen ist ein Werk des genialen Schinkel, an der äußeren Ausstattung aber haben sich die Bildner Rauch , Tieck und Wichmann der Jüngere verewigt. Die gewaltige Last die- ses Eisenthurmes, zu dem am 19ten September 1818 in Gegen- wart des Königs, des verstorbenen Kaisers Alexander von Ruß- land, des ganzen königlichen Hofes so wie vieler anderen hobcn Personen der Grund gelegt ward, ruht auf einem massiven Un- terbau in Gestalt eines Kreuzes, der eine erhöhte Terrasse bildet, zu der man auf 11, rings um das Monument gleichlaufenden Stufen emporsteigt. Oben auf der Terrasse umgiebt ein zierliches Geländer von Eisen das Denkmal. An der Hauptseite des Mo- numents liest man folgende Inschrift : „Der König dem Volke, das auf seinen Ruf hochherzig Gut und Blut dem Vaterlande darbrachte; den Gefalle- nen zum Gedächtniß ; den Lebenden zur Anerkennungz den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung.“