89 wenn sie „Kaffe macht", nicht das verdient, was sie braucht. Und da soll sie noch Kostümmiete zahlen und womöglich noch für den Agenten sich Geld ab ziehen lassen!? Für sie konrmt alles darauf an, die Gäste „zufrieden zu stellen", damit sie ein splendides Trinkgeld zahlen. Das Streben, die Gäste zufrieden zu stellen, welches durch die ökononrifche Lage der Kellnerin in ihr geweckt wird, führt zu den scheuß lichsten Folgen. Ja, so ganz anders das Bild hinter den Tou- liffen. Der Nichtkenner läßt sich das jedesmal nicht träumen. So lange der junge, werdende Schauspieler das Theater von hinten noch nicht kennen gelernt hat, hält er die Schmiere für eine Fabel. Der biedere Provinzler, der in der eleganten Kneipe sitzt, mit einem Mädchen anbandelt, um nachher, da er spät Nachts vor der Kneipe harrt, mit der auserwählten lholden den Gang ins Ungewisse zu machen, geulkt und „versetzt" — er kann es vor Wut und Ent rüstung nicht fassen, daß diese „infame Tomödie" nüt zu den rohesten Mitteln der Selbsterhaltung dieser armen Frauenzinnners gehört.